Kleine SCHLAFF Geschichte
Begonnen hatte alles eigentlich schon 1985 mit der Umsiedlung unseres noch immer hinter dem großen Teich lebenden Vereinsmitgliedes Orf Gelbrich von Berlin in die U.S.A. Damit hatte eine Gruppe von Jugendlichen, zu denen auch die späteren Gründungsmitglieder des Vereins: Bodo Biere, Karsten Biere, Matthias Engel, Carsten Kloos, Torsten Opitz, Christian Schauer, Markus Schulz und Michael Wilke (alle bis heute Vereinsmitglieder) gehörten, ihren wichtigsten Anlaufpunkt für ihre Wochenendfeten verloren (Orf‘s Eltern waren von Freitag bis Sonntag gewöhnlich auf deren Landsitz in Niedersachsen, womit in Berlin ein riesiges Haus als sturmfreie Bude zur Verfügung stand) und waren gezwungen auf einen solideren Lebenswandel umzusteigen.
Durchbrochen wurde das nun angepasste bravbürgerliche Leben durch gelegentliche Wochenendstippvisiten unseres Amis (teilweise mit Heerscharen anderer Amis) in Berlin, die zunächst in einer ausführlichen Wiedersehensparty und am nächsten (meist sehr frühen) Morgen im so genannten Katerkicken mündeten. Die Ausübung des Frühsportes wurde in den Folgejahren immer schwieriger, da mehr und mehr Bolzplätze (selbst in Rudower Stadtrandlage) von der Bildfläche verschwanden und die offiziellen Sportanlagen meist durch Punktspielbetrieb bzw. hohe Zäune und äußerst bissige Platzwarte unbenutzbar waren.
Als sich der Frust über diese bewegungsunfreundlichen Zustände im Herbst 1991 wieder einmal in allerlei Unmutsäußerungen über Vereine, deren Funktionäre und vor allem über deren besondere Rechte ausgoss, wurde die Idee geboren selbst einen Verein zu gründen, damit dann zu den Privilegierten zu gehören und das Recht zu haben Sportanlagennutzung offiziell zu beantragen. Gesagt – Getan!
Zu den acht oben genannten Gründungsmitgliedern gesellten sich mit Martin Grießner (ebenfalls noch immer Vereinsmitglied) und Frank G. Hoffmann (nicht zu verwechseln mit Frank „Ist das Spiel schon zu Ende?“ Hoffmann) zwei Kommilitonen von Carsten Kloos sowie mit Detlef Schmal ein weiterer Bekannter.
Diese elf gründeten am Sonntag, dem 24.11.1991 den „SCHLAFF 1991 e.V.“. Die zugehörige auf drei Stunden angesetzte Gründungsversammlung inklusive Satzungsentwurf und Vorstandswahl zog sich von 17:00 Uhr bis nach Mitternacht dahin. Als gegen 01:00 Uhr keiner mehr die Augen offen halten konnte, kam endlich die immer wieder nach hinten verschobene Namensdiskussion auf den Tisch, zu der sich offensichtlich nur zwei Personen vorher Gedanken gemacht hatten. Die Gebrüder Biere über(raschten) (töpelten) die übernächtigten Teilnehmer mit Sport Club Hämisch LAchender Fußball Freunde, kurz SCHLAFF. Das Verlangen der anderen Teilnehmer endlich schlafen gehen zu dürfen bzw. der Wunsch des zwischenzeitlich gewählten 1. Vorsitzenden Carsten Kloos, endlich seine für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellte Wohnung aufräumen zu können, führte zu einem nicht gerade überzeugenden „Ja und Amen“.
Die Bestätigung der umgehend durchgeführten Vereinsregisteranmeldung ließ aufgrund von mehreren Änderungswünschen des Registergerichts bis Ende August 1992 auf sich warten. Doch nun sollte der ersehnten Platz- / Hallenvergabe an den „SCHLAFF 1991 e.V.“ nichts mehr im Wege stehen …… so dachten wir jedenfalls! Aber in diesem unseren Lande wird ein Bürgerersuchen erst zu einem richtigen, ernstzunehmenden Vorgang, wenn sich mehrere, in der Regel äußerst schwerfällige, Behörden / Institutionen daran beteiligen dürfen, deren Zusammenarbeit jedoch vom schwächsten Glied, dem Bittsteller gesteuert werden muss. Nach zahlreichen Kontakten mit dem Landessportbund, der Senatsverwaltung für Schule und Sport sowie dem Finanzamt für Körperschaften stand dann Ende 1993 fest, dass wir zur berechtigten Benutzung von Sportanlagen gemeinnützig und förderungswürdig sein müssen.
Die Satzung war durch den langen Gärungsprozess zum Glück darauf abgestellt, so dass das Finanzamt für Körperschaften zum 31.03.1993 die Gemeinnützigkeit anerkannte. Für die Feststellung der Förderungswürdigkeit sind der Landessport in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Schule und Sport zuständig. Um diese zu erhalten, mussten wir mittelbares Mitglied im Landessportbund werden. Dies konnten wir nur, indem wir unmittelbares Mitglied in einem dem Landessportbund angeschlossenen Fachverband wurden. Den Berliner Fußballverbänden BFV oder VFF konnten wir nur als unmittelbare Mitglieder beitreten, wenn wir auch am Ligabetrieb teilnehmen. Also gründeten wir, die wir eigentlich nur hin und wieder einen Platz oder eine Halle benutzen wollten, eine Fußballmannschaft, traten 1994 dem VFF bei, nehmen seither am Ligabetrieb (Saison 94/95) teil und wurden damit mittelbarer Mitgliedsverein im Landessportbund und natürlich auch förderungswürdig.
Zwischenzeitlich hatten die beteiligten Behörden / Institutionen durch sanftes Winken mit dem Zaunpfahl die Interpretation des Vereinsnamens als nicht akzeptabel definiert, was besonders dem 1. Vorsitzenden gefiel, der (anfangs äußerst unglücklich mit dem Vereinsnamen) ohnehin befürchtet hatte, dass spätere Gegner nur antreten würden, um den SCHLAFFI’s das „Hämische LAchen aus dem Gesicht zu schießen“. Als Kompromiss einigten wir uns auf: „Sport Club Humorvoller Lockerer Außergewöhnlicher Fußball Freunde“. Besonders unterstützt wurden wir in diesen ersten Jahren von Wilfried Biere (Vater der gleichnamigen Brüder und ehemaliger Jugendtrainer einiger Aktiver), der uns nicht nur als Schiedsrichter, sondern auch als Spiel- und Turniervermittler in dieser Zeit zur Seite stand. In den Jahren seit der Gründung ist die Mitgliederzahl des Vereins bis 1998 stetig gewachsen, neben der Fußballabteilung wurde die Allgemeinsportabteilung, in der hauptsächlich Badminton gespielt wird, und eine Motorsportabteilung gegründet, wobei letztere zwei Jahre nach ihrer Gründung mangels Engagement wieder geschlossen wurde. Im Bereich Fußball war der Zulauf so groß, dass gleich nach der ersten Saison eine zusätzliche Kleinfeldmannschaft ins Rennen geschickt werden musste, um alle Aktiven spielen lassen zu können.
Im Jahr 1998 war der Verein auf rd. 75 Mitglieder angewachsen und im Rahmen einer angestrebten Neuausrichtung erfolgte die Fusion in Form einer Verschmelzung auf den SC SCHLAFF Berlin e.V. mit dem SC Berlin- 44.
Dieser Schritt ermöglichte zunächst die Entsendung von zwei Großfeldmannschaften und einer Kleinfeldmannschaft in die Ligen des VFF mit dem Ziel schnellst möglich auch mindestens eine Seniorenmannschaft für die in die Jahre gekommenen Altmitglieder melden zu können.
Das Minimalziel wurde zur Saison 2000/2001 erreicht, nachdem die Kleinfeldmannschaft aufgelöst und alle Spieler so umverteilt wurden, dass drei Großfeldmannschaften, zwei im normalen Herrenbereich (18 – 32 Jahre) und eine Seniorenmannschaft (> 32 Jahre), für den SC SCHLAFF Berlin e.V. auf Punktejagd gehen konnten. Zwischenzeitlich wurde aus der zweiten Herren- eine zweite Seniorenmannschaft (bis zum Ende der Saison 2006) und wir hatten wieder eine Kleinfeldmannschaft im Herrenbereich. Für unsere „in sportlicher Würde ergrauten“ Mitglieder sind wir seit der Saison 2007/2008 auch mit einer und aufgrund der großen Nachfrage in der Saison 2009/2010 mit zwei Ãœ-40 Kleinfeldmannschaften aktiv gewesen. Die I. der beiden Ãœ-40 Kleinfeldmannschaften holte in der Saison 2009/2010 erstmals in der Vereinsgeschichte den Pokalsieg, was ihr in der Saison 2010/2011 die Ãœ-32 (inzwischen auch Kleinfeld-) Mannschaft nachmachte und sie selbst in der Saison 2012/2013 noch einmal wiederholte. Derzeit gehen für uns, neben der I. Herrenmannschaft (Landesliga), eine Ãœ-30 (vormals Ãœ-32) Kleinfeldmannschaft (Verbandsliga) und eine Ãœ-38 (vormals Ãœ-40) Kleinfeldmannschaft (Verbandsliga) auf Tore und Punktejagd.
Neben der Fußballabteilung und der Allgemeinsportabteilung blieb auch nach der Vereinsfusion seit dem ersten Quartal 2001 genug Zeit zum Neuaufbau einer eigenen Tennisabteilung, die sich ebenfalls beständigem Zuspruchs erfreut. Neben wirklichen Freizeitspielern schwingen auch einige sehr ambitionierte Spieler dort ihr Racket. Abteilungsturniere (einmal jährlich wird ein Mixed-Doppelturnier ausgetragen) und die Beteiligung an den sportlichen Events der Anlagenbetreiber und den anderen Vereinen, die die Plätze nutzen sowie regelmäßige Treffen beim Tennisstammtisch zu einem netten Plausch runden hier unsere Aktivitäten ab. Die Zukunft in unserem Verein wird auf jeden Fall weiterhin filzballhaltig sein!
Auch die Allgemeinsportabteilung ist insbesondere in den Jahren 2005 – 2007 enorm gewachsen (vor allem auch durch das Engagement der beiden Verantwortlichen), so dass wir mit einer weiteren (zentraleren) Halle in Berlin-Friedrichshain (freitags & sonntags) neben der ursprünglichen in Berlin-Britz (dienstags & donnerstags) den stetig wachsenden Andrang neuer Badmintonspieler auffangen mussten. Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung wurde die Abteilung auf der Jahreshauptversammlung 2006 auch endlich in Badmintonabteilung umbenannt. Seit 2012 spielen wir neben Badminton nun auch Tischtennis an Dienstag.
Inzwischen haben wir seit 2014 auch wieder eine Volleyballabteilung (nachdem sich der erste Versuch nur drei Jahre von 2000 bis 2002 gehalten hatte), die sich aufgrund der ambitionierten Leitung prächtig entwickelt und dienstags das Neuköllner Schmuckstückchen unter den Sporthallen – die Bezirkssporthalle in der Oderstraße – nutzen darf. Wichtigstes Instrument der Vereinskommunikation und Steuerung der umfassenden Aktivitäten ist neben der Vereinshomepage der im 4. Quartal 1993 erstmals erschienende SCHLAFFI, der es nun schon bei vier Ausgaben pro Jahr auf 92 Ausgaben bringt und weit über die Grenzen des Vereins und seiner inzwischen rund 230 Mitglieder hinaus gelesen wird.
Von nahezu der ersten Stunde an (1992, d. h. bereits zwei Jahre vor Ligabetrieb) bis 2008 stand der Fußballabteilung mit der Fa. Terrazzo Ranft aus München ein zuverlässiger und engagierter Trikotsponsor zur Seite, der mit seinem Engagement wesentlich zur Entwicklung des Vereins beigetragen hat. Weitere große und kleine Sponsoren sind im Laufe der Jahre gekommen und gegangen und haben ihren Beitrag zum Gelingen des „Projektes SCHLAFF„ geleistet. Derzeit werden wir von den Firmen Automania Automobile, Sport Kujawa, Berlin Klar, Lotrecht, Druckprinzen, Butterfly, Don Pallone, Lions Home, HSB-Holy-Systems-Berlin sowie OFM bei der Ausübung unserer Aktivitäten unterstützt.
Der SC SCHLAFF Berlin e.V. ist in diesen ersten fünfundzwanzig Jahren durch den unermüdlichen Einsatz seiner Förderer, Mitglieder und Freunde einen erfolgreichen und zum Glück ohne größere Rückschläge gesäumten Weg gegangen und wird diesen auch in Zukunft weiter verfolgen. Deshalb soll hier nochmals die Gelegenheit ergriffen werden, allen denjenigen, die dazu beigetragen haben, zu danken und natürlich auch um sie um weitere treue Unterstützung zu bitten. Durch die gemeinsamen Anstrengungen wird es möglich sein, das Ansehen und den Erfolg des SC SCHLAFF Berlin e.V. weiter zu festigen bzw. auszubauen damit unserem Verein auch immer die Anerkennung und Ehrerbietung widerfährt, die ihm gebührt.